Warum ich meine Arbeit neu hinterfrage
Seit Jahren bin ich im Branding unterwegs. Lange hat es mich fasziniert, ein Business oder eine Persönlichkeit so sichtbar zu machen, dass es sich authentisch und passend anfühlt. Aber in letzter Zeit merke ich immer mehr, dass sich da etwas verändert hat. Dinge, die mich früher begeistert haben, fühlen sich heute oft schal und einengend an. Als hätte ich das Bedürfnis, aus einer alten Rolle auszubrechen, die mich inzwischen eher zurückhält als inspiriert.
Das Gefühl taucht immer dann auf, wenn ich daran denke, Branding in meinen Außenauftritt zurückzubringen. Da ist nicht nur diese Begeisterung, sondern auch das starke Gefühl, als würde ich rückwärts gehen – als würde ich zurück in eine „alte“ Version von mir treten, die ich eigentlich schon hinter mir gelassen habe. Und dann frage ich mich: Gibt es da nicht auch einen anderen Weg?
Wenn Erwartungen mich einengen – und ich mich nach Freiheit sehne
Ich merke, Branding kann für mich nicht mehr nur „Farbpaletten und Schriften“ bedeuten. Ja, ich mag das Thema noch, und es gibt auch inspirierende Momente. Aber trotzdem fühlt sich Branding oft festgefahren und irgendwie zu klein an. Ich frage mich immer wieder: „Warum sind alle so fixiert auf Farben und Schriften? Gibt es wirklich nichts Wichtigeres, das sichtbar gemacht werden könnte?“
Es fühlt sich an, als würde ich mir selbst Grenzen setzen, wenn ich Branding einfach im klassischen Sinne fortführe. Ich möchte in meiner Arbeit Tiefe spüren und etwas erschaffen, das wirklich einen Unterschied macht. Vielleicht bedeutet das, dass ich Branding auf eine neue Art für mich verstehen muss. Eine Art, die zu meinem eigenen Weg passt und mir die Freiheit gibt, wirklich kreativ zu sein und etwas zu schaffen, das bedeutungsvoll ist.
Und dann gibt’s diese Träume
Manchmal träume ich davon, wie sich mein Weg anfühlen könnte, wenn ich Branding wirklich anders angehe. In diesen Momenten spüre ich Begeisterung und Freiheit – ich sehe fast ein Bild davon, wie es sein könnte. Aber sobald es konkret wird, fühle ich mich blockiert. Ich weiß, wie sich das richtige Branding anfühlen soll, aber nicht, wie es in der Realität aussehen könnte.
Wie sieht ein Angebot aus, das sich nicht nur um Farben und Schriften dreht, sondern um den Kern eines Menschen oder eines Business? Wie könnte ein Branding-Prozess aussehen, der die Essenz erfasst? Diese Antworten habe ich noch nicht, aber ich weiß, dass ich sie finden will. Mir wird immer klarer, dass ich Branding nicht einfach „weitermachen“ kann – ich muss es neu interpretieren.
Die Welt ist anders – und ich sehe Dinge, die mich stören
In den letzten Monaten hat sich mein Blick auf Branding und Business generell verändert. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alles bedeutungslos geworden ist. Überall sehe ich Menschen, die Content „produzieren“, um Aufmerksamkeit zu kriegen, und ich frage mich: Ist das wirklich, was sie wollen? Jeder macht Content, weil es eben „so läuft“. Und plötzlich ist die Welt voll davon. Über alles gibt es Content. Ein Kind bekommen? Dann ist man plötzlich Expertin fürs Kinderkriegen. Ein paar Zimmer dekoriert? Schon ist man Interior-Expertin. Die ersten Brote gebacken? Los geht’s als Back-Coach.
Es wirkt alles so leer und austauschbar. Und dann brauchen all diese Themen natürlich ein „Branding“, einen Look, der auffällt. Das ist der Teil, der mich immer mehr stört: Ich möchte kein Teil dieser Oberflächlichkeit sein und will das auch nicht unterstützen. Branding war für mich ursprünglich eine Art Kunst – eine Möglichkeit, den Menschen oder die Essenz eines Projektes sichtbar zu machen. Aber Branding, das sich nur auf die äußere Wirkung konzentriert, fühlt sich inzwischen für mich flach und bedeutungslos an.
Die Suche nach einem neuen Weg: Branding mit Sinn und Tiefe
Was wäre, wenn Branding weniger ein fertiges „Produkt“ wäre, sondern eine Reise, die das Wesentliche zeigt? Ein Prozess, bei dem man den Kern von Menschen oder Projekten herausarbeitet? Ich wünsche mir, Branding so zu gestalten, dass es mehr ist als Farben und Schriften – dass es die Essenz zeigt, das „Warum“. Für mich soll ein Branding wirklich passen und keine zusätzliche Hülle sein, die nach Aufmerksamkeit heischt.
Vielleicht könnte das ein neuer Weg sein – Branding als Werkzeug für Menschen, die nach Sinn suchen und Tiefe in ihr Business bringen möchten. Für alle, die keine Lust mehr auf Austauschbarkeit haben, sondern sich authentisch zeigen wollen.
Was mich antreibt: Ein Unterschied, der bleibt
Vielleicht ist es genau das, was mich nach einem neuen Weg suchen lässt: Das Gefühl, dass ich mit Branding, so wie ich es bisher gemacht habe, keinen wirklichen Unterschied mehr mache. Branding im alten Stil fühlt sich an, als würde es einfach in der Masse untergehen. Aber für mich ist meine Zeit und Energie dafür zu wertvoll, wenn es am Ende nur darum geht, einen Look zu erstellen, der genauso beliebig wird wie so viele andere.
Ich möchte etwas erschaffen, das Bedeutung hat, das bleibt. Ein Branding, das nicht nur schön aussieht, sondern wirklich die Essenz zeigt, das keine Fassade ist, sondern einen Unterschied macht – für die Person, für das Projekt, für mich selbst.
Wohin der Weg führt? Ich weiß es noch nicht.
Ich bin selbst noch auf der Suche. Ich weiß nicht genau, wie dieser Weg aussehen wird, aber ich spüre, dass ich ihn gehen möchte. Vielleicht wird Branding in meinem Angebot weiter eine Rolle spielen – aber dann, wenn es ein Mittel ist, um echte Verbindung und Tiefe zu schaffen. Vielleicht kann ich Branding so verstehen, dass es nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern etwas mit echter Bedeutung zeigt.
Vielleicht werde ich diesen Weg einfach dokumentieren und meine Gedanken dazu teilen – ganz ohne festes Konzept. Wenn ich mich selbst davon befreie, alles perfekt durchgeplant haben zu müssen, kann mein Weg sich natürlich entwickeln. Und dann finden vielleicht auch andere Mut, ihren eigenen Weg zu gehen, die sich ähnlich fühlen.
Ich möchte mit meiner Arbeit eine Einladung schaffen – für alle, die mehr wollen als Farben und Schriften, die ihnen vorgesetzt werden. Eine Einladung, ihre eigene Essenz zu finden und zu zeigen, ohne dass es dabei nur um Aufmerksamkeit geht.
Vielleicht ist das der Anfang eines neuen Weges.
Weiterhören:
Wenn du tiefer in meine Gedanken zur Tiefe und Veränderung im Business eintauchen möchtest, hör dir gerne die zweite Podcast-Folge „Über Tiefe, Veränderung und den Mut zum Neuanfang“ an.
Darin spreche ich darüber, wie wichtig es ist, das eigene Angebot regelmäßig zu hinterfragen und herauszufinden, ob es noch zu einem passt – und wie ich selbst diesen Weg gehe.