Klarheit beginnt im Chaos
Kennst du diese Phasen, in denen alles sich anfühlt, als würde es überhaupt nicht vorangehen? Du drehst dich im Kreis, hast keine klaren Antworten und weißt eigentlich gar nicht mehr, wo du gerade stehst. Genau so war es bei mir.
Meine alte Website passte nicht mehr, mein Branding hat mich eingeengt, und eigentlich wollte ich alles loslassen. Aber das hat mich ehrlich gesagt überfordert. Kann ich das überhaupt machen? Was bleibt denn dann noch übrig?
Heute sehe ich: Genau dieses Chaos war der Anfang von etwas Neuem. Aber als ich mitten drin war, hat es sich einfach nur verwirrend angefühlt. Und das ist okay.
Warum Chaos dazugehört
Selbstklärung ist selten ein gerader Weg. Es fühlt sich oft so an, als würdest du Altes abreißen, ohne zu wissen, was du stattdessen aufbauen willst. Aber genau das gehört dazu.
Ich habe lange gedacht: Warum ist das so kompliziert? Muss das wirklich so anstrengend sein? Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass dieses Durcheinander seinen Grund hatte. Es hat Raum geschaffen. Und auch wenn ich es damals nicht verstanden habe, war es genau das, was ich gebraucht habe.
Selbstklärung ist kein Prozess, den man „mal eben“ abhaken kann. Es ist chaotisch, es ist unordentlich – aber es bringt dich zurück zu dir selbst.
Was ich in dieser Phase gemacht habe
Rückblickend sehe ich, dass ich in dieser Zeit mehr getan habe, als ich dachte. Es waren keine großen, sichtbaren Schritte, aber diese kleinen Dinge haben den Unterschied gemacht.
1. Altes loslassen
Ich habe meine alte Website offline genommen. Das war ein großer Schritt, weil so viel Arbeit darin steckte. Aber jedes Mal, wenn ich sie gesehen habe, dachte ich: Das bin ich nicht mehr.
Sie loszulassen war nicht leicht. Es hat sich ein bisschen angefühlt, als würde ich eine Menge Zeit und Energie „wegwerfen“. Aber ich wusste: Wenn ich daran festhalte, mache ich keinen Platz für das, was jetzt wirklich zu mir passt.
2. Gedanken sortieren
Ich habe angefangen, alles aufzuschreiben. Ohne Plan, ohne Struktur, einfach nur meine Gedanken rausgelassen. Manchmal war es total chaotisch, aber genau das hat geholfen.
Irgendwann habe ich Muster erkannt. Es gab Gedanken, die immer wiederkamen, und kleine Aha-Momente, die sich zwischen den Zeilen versteckt haben. Es war, als würde ich langsam Puzzleteile zusammensetzen.
3. Dinge hinterfragen
In dieser Phase habe ich vieles neu betrachtet: Warum denke ich, dass ich sofort alles wissen muss? Woher kommt dieser Druck?
Es war verblüffend, wie oft ich dachte: Das muss so sein. Und dann habe ich gemerkt, dass es überhaupt nicht so sein muss. Allein das hat mir oft schon eine Art Erleichterung gebracht. Ich habe nicht alle Antworten gefunden, aber ich habe den Raum geschaffen, sie irgendwann zu finden.
4. Abstand nehmen
Ich habe bewusst weniger konsumiert. Keine Podcasts, keine Instagram-Tipps, keine Blogartikel. Stattdessen habe ich Zeit im Garten verbracht, Ukulele gespielt und mich einfach auf die Dinge konzentriert, die mich wirklich beruhigt haben.
Es war erstaunlich, wie still es plötzlich in meinem Kopf wurde, als ich mich nicht mehr von außen ablenken ließ. Diese Stille war ungewohnt – aber sie hat mir geholfen, wieder bei mir anzukommen.
5. Einfach ausprobieren
Ich habe aufgehört, nach der perfekten Lösung zu suchen. Stattdessen habe ich mich gefragt: Was fühlt sich jetzt gerade leicht an? Was könnte ich einfach mal machen, ohne gleich darüber nachzudenken, ob es „richtig“ ist?
Es waren kleine Schritte. Eine Idee, die ich ausprobiert habe. Ein Blogartikel, den ich geschrieben habe. Es war nicht perfekt, aber es hat mir gezeigt, dass ich nicht alles planen muss, um weiterzukommen.
6. Werte spüren
Ich habe nicht versucht, meine Werte aus einer Liste zu wählen. Stattdessen habe ich zurückgeblickt: Wann habe ich mich wohlgefühlt? Wann war ich wirklich zufrieden?
Zum Beispiel habe ich gemerkt, wie viel mir Momente im Garten geben. Oder wie erfüllend es ist, ein Design zu machen, das wirklich zu jemandem passt. Das sind meine Werte – sie waren immer da, ich musste sie nur wieder spüren.
Was ich daraus gelernt habe
Selbstklärung sieht von außen oft nach Stillstand aus. Es fühlt sich chaotisch an, unstrukturiert, und manchmal kommt es einem so vor, als würde nichts passieren. Aber das stimmt nicht.
Ich habe gelernt, dass jede kleine Entscheidung zählt. Jeder Moment, in dem ich etwas hinterfragt, aufgeschrieben oder losgelassen habe, war ein Schritt nach vorn. Auch wenn es sich in dem Moment nicht so angefühlt hat.
Und du?
Wenn du gerade das Gefühl hast, im Chaos zu stecken, ist das okay. Es gehört dazu. Vielleicht helfen dir ein paar Fragen, um deine nächsten Schritte zu finden:
Was kannst du loslassen, das sich nicht mehr richtig anfühlt?
Welche Gedanken kannst du hinterfragen, statt sie einfach hinzunehmen?
Was fühlt sich gerade leicht an – und kannst du dem folgen?
Die Antworten kommen nicht sofort. Aber sie kommen. In ihrem eigenen Tempo, Schritt für Schritt.
++ Das Chaos geht weiter👇🏻 ++
Vielleicht fühlt es sich an, als wäre die erste Welle des Chaos gerade abgeklungen – aber wer weiß, wann die nächste beginnt? Genau das ist es, was mich gerade fasziniert: Chaos ist nie wirklich „vorbei“. Es bietet immer wieder neue Chancen, Klarheit zu finden und mutig neue Wege zu gehen.
Deshalb habe ich mein Chaos-Experiment gestartet. Für 90 Tage tauche ich in genau diese Momente ein – die Unordnung, die kleinen Aha-Momente und alles, was dazwischen liegt. Wenn du Lust hast, mich auf dieser Reise zu begleiten, findest du hier alle Infos: Chaos-Experiment 🧪.